Hallo Fabian, vielen Dank, dass Du Dir die Zeit für ein Interview mit uns nimmst ! Bitte stelle uns zu Beginn Dich und Dein Team bei Sensoryx kurz vor:
Sensoryx ist Technologieführer für mobile Trackinglösungen und setzt diese v.a. für Unternehmenstraining in VR/AR ein. Unser Team besteht aus 4 ETH-Ingenieuren, 1 Finanz- und einem Marketingverantwortlichen. Das Startup wurde 2017 gegründet und verfügt über 3 marktreife Produkte und weitere in der Entwicklung.
Welches Problem wollt Ihr mit Sensoryx lösen ?
Ähnlich wie bei den ganz frühen PCs ist die Interaktion mit der virtuellen und der Augmented Reality heute noch nicht intuitiv, nicht immersiv, nicht mobil und innerhalb verschiedener Systeme nicht kompatibel. Das lösen wir mit unserer Produktplattform VRfree®.
Wie ist die Idee zu Sensoryx entstanden ?
Aus unserer Frustration mit den existierenden Controllern. Diese zerstören die Immersion und verwirren die Nutzer nur. Gibt es bessere Interaktionswerkzeuge als unsere Hände und Finger? Würde jemand auf die Idee kommen, seine Hände durch Controller mit Knöpfen zu ersetzen?
Wie würdest Du Deiner Großmutter Sensoryx erklären ?
Was die Maus für den PC ist oder der Touchscreen für das Tablet, das ist unser Produkt VRfree® für die virtuelle Realität: die zentrale Interaktionsschnittstelle. Mit unserem System kann der Nutzer wie im realen Leben auch, seine Hände und Finger natürlich nutzen, um mit Objekten zu interagieren, Maschinen zu bedienen etc. Er braucht dazu keine Controller mehr. Er kann sogar reale Objekte (Werkzeuge, Geräte…) in die Simulation mit einbeziehen.
Hat sich Euer Konzept seit dem Start irgendwie verändert ?
Es ist weiter gewachsen. Heute bieten wir unseren Kunden (v.a. Unternehmen) eine ganze Lösungsplattform von Produkten an, die modular erweiterbar ist und bald auch Lösungen mit haptischem Feedback enthält.
Wie funktioniert Euer Geschäftsmodell ?
Wir verkaufen die Hardware (Einmalkosten) und die Software für die Anbindung (Jahreslizenz für Unternehmen). Die Firmware wird kontinuierlich weiterverbessert und mit allen Schnittstellen aktuell gehalten. Auch verkaufen wir Lizenzen für spezifische Anwendungsgebiete.
Wie genau hat sich Sensoryx seit der Gründung entwickelt ?
Bereits 1 Jahr nach Gründung (2018) haben wir den ersten Produktionsbatch von 400 Einheiten verkauft. Mit dem Kundenfeedback daraus haben wir nun die Serie entwickelt, deren Produktion gerade angelaufen ist. Über die letzen 3.5 Jahre haben wir unser Netzwerk zu Unternehmenskunden aufgebaut, die Produktplattform ausgebaut, neue Finanzierung gesichert und an dutzenden von internationalen Konferenzen und Shows ausgestellt.
Wie groß ist Euer Startup inzwischen ?
Unser Team ist zwar klein (6 Personen) hat aber bewiesen, dass es ein einzigartiges Produkt von Grund auf allein entwickeln und an den Markt bringen kann. Mit dem ersten 400 Einheiten haben wir einen sechsstelligen Umsatz erzielt, den wir ab diesem Jahr hochskalieren.
Blicke bitte einmal zurück: Was ist in den vergangenen Jahren so richtig schief gegangen ?
Der Start der Serienproduktion hat sich aufgrund der COVID-Krise um 3 Monate verzögert. Das kostet Geld. Zudem wollten wir bereits letztes Jahr eine grosse Verkaufskampagne lancieren, was aufgrund von Zeitknappheit und personellen Ressourcen nicht möglich war. Das hat genervt.
Was habt Ihr daraus gelernt ?
Dass wir ein grösseres Team benötigen und mehr Ressourcen, um schneller wachsen zu können.
Und wo habt Ihr bisher alles richtig gemacht ?
>Alles< kann man nicht richtig machen, auch nicht in Teilgebieten. Es gibt immer Dinge, die man hätte besser machen können. Aber wir haben immer >gemacht<, immer alles gegeben, alle Möglichkeiten genutzt.
Wie ist Euer Startup finanziert ?
Sensoryx ist aktuell v.a. durch Angel Investoren finanziert.
Was sind Eure Pläne und Ziele für die nächsten 12 Monate ?
Die Umsätze signifikant zu steigern und unsere neuen Produkte auf den Markt zu bringen.
Vielen Dank für das Interview.